Dienstag, September 19, 2006

Deutsche Adler, Folge VI



Und wieder einmal ein Adler! Wie schon in Folge V mit ausgebreiteten Schwingen und äußerst majestätischem Blick. Dieses Exemplar ist am Finanzamt in Ulm zu finden. Was der Schriftzug "Oomer" unten bedeuten soll, weiß ich nicht.

Dienstag, September 12, 2006

Zur Erinnerung...


an Joachim Fest, der am 11. September im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Der große Historiker - Autor der besten deutschsprachigen Hitlerbiographie - war lange Jahre verantwortlich für das Feuilleton sowie Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. In dieser Zeitung ist seit einigen Tagen ein Vorabdruck seines letzten großen Werkes, der Autobiographie "Ich nicht", zu finden, das in den nächsten Tagen erscheinen wird. Darin geht es vor allem um die Jugend des Autors während der NS-Herrschaft. Die ersten Auszüge lesen sich sehr gut und versprechen ein herausragendes Buch, das sicherlich länger in Erinnerung bleiben wird als "Vom Häuten der Zwiebel" von Günter Grass.

Freitag, September 01, 2006

Nach Canossa gehen wir nicht!

Neben herausragenden Ereignissen wie der Fußball-WM und der größten Grundgesetzreform aller Zeiten bringt das Jahr 2006 eine Vielzahl runder historischer Jubiläen mit sich:
So jährt sich in diesem Jahr zum 900. Mal der Todestag des römisch-deutschen Königs und Kaisers Heinrich IV.


Heinrich IV.? Da war doch was! Salierdynastie... Entführung von Kaiserswerth... Investiturstreit... Bannung des Königs durch Papst Gregor VII... Gang nach Canossa... Gegenkönige... Absetzung durch den eigenen Sohn, den späteren König und Kaiser Heinrich V.
Wie man aus den wenigen Stichworten erkennen kann, war die Regierungszeit Heinrich IV. von 1056 bis 1106 äußerst ereignisreich. Am stärksten haften geblieben im Gedächtnis der Nachwelt ist der Bußgang nach Canossa: Drei Tage lang harrte Heinrich im Büßergewand und barfuß mitten im tiefsten Winter vor den Toren der Burg Canossa aus, um die Aufhebung des Kirchenbannes durch den Papst zu erreichen, was ihm dann auch gelang.
Seitdem ist "nach Canossa gehen" ein Synonym für einen schweren, unangenehmen, erniedrigenden und möglicherweise sogar gesichtsverletzenden Bußgang. Das berühmteste Zitat in diesem Zusammenhang stammt von Otto von Bismarck, ausgesprochen in einer Reichstagsdebatte im Jahre 1872 bei der Diskussion über die Besetzung des deutschen Botschafters beim Vatikan: "Nach Canossa gehen wir nicht - weder körperlich noch geistig." Dieses Zitat wurde in den folgenden Jahren des Kulturkampfes immer wieder aufgegriffen und sogar auf der sogenannten "Canossa-Säule" auf der Harzburg (übrigens eines der großen Bauprojekte Heinrich IV.) verewigt.



Zu Canossa und seinen Nachwirkungen gibt es übrigens eine sehr umfangreiche Ausstellung in Paderborn, die noch bis zum 5. November läuft.