Mittwoch, Oktober 25, 2006

Deutsche Adler, Folge VII



Dieser gleichzeitig Preußen und das Reich symbolisierende Adler befindet sich an der Weserbrücke (Kaiserstraße) in Minden. Er ist mit den herrscherlichen Insignien Krone, Szepter und Reichsapfel ausgestattet.

Montag, Oktober 16, 2006

Zitate, Folge I



"Es ist ungleich besser, beizeiten Dämme zu errichten, als darauf zu hoffen, daß die Flut Vernunft annimmt." Erich Kästner

Freitag, Oktober 13, 2006

Tieferer Tiefpunkt


Und schon wieder ein Jubiläum: Diesmal geht es allerdings um einen der Tiefpunkte der deutschen Geschichte. Vor 200 Jahren verlor ein vereinigtes preußisch-sächsisches Heer die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt gegen die Franzosen. Nach dem Sieg war der Weg nach Berlin für Napoleon frei, der preußische König mußte nach Königsberg in Ostpreußen fliehen, nahezu alle preußischen Festungen ergaben sich. Dennoch ging der Krieg bis 1807 weiter: Preußen verlor im Frieden von Tilsit die Hälfte seines Territoriums, die Größe der Armee wurde auf 42.000 Mann beschränkt und obendrein mußten noch 120 Millionen Francs Reparationen an die Franzosen bezahlt werden.


Anstatt in Selbstmitleid und Depressionen über den Verlust der einstigen Größe und die schmachvolle Niederlage zu versinken, krempelte man in den kommenden Jahren in Preußen die Ärmel hoch. Dank Scharnhorst und Clausewitz wurde die militärische Führung reorganisiert, die Ausbildung und Ausrüstung der Soldaten verbessert und nach den neuesten Erkenntnissen reformiert, außerdem die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Die Stein-Hardenbergschen Reformen sorgten für Veränderungen in der Staatsorganisation, Gewerbefreiheit, Einführung der kommunalen Selbstverwaltung, Gleichberechtigung für die jüdischen Preußen und die Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern. Unter Wilhelm von Humboldt wurde das Bildungssystem reformiert: Der Humanismus galt als Leitbild, ein einheitliches Bildungssystem wurde etabliert und die Humboldt-Universität in Berlin gegründet.


Zwar waren nicht alle Reformen von Erfolg gekrönt, bereiteten aber den Weg für den Sieg über Napoleon 1813/15 und den Aufstieg Preußens und Deutschlands im 19. Jahrhundert.

Mittwoch, Oktober 04, 2006

Des Reiches Grundgesetz


Im Jahre 1356 - also vor 650 Jahren - wurde auf den Hoftagen von Nürnberg und Metz die Goldene Bulle verkündet. Diese war das wichtigste Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In ihr wurden die Verfahren und Grundsätze für die Wahl des römisch-deutschen Königs niedergeschrieben: Einzig die 7 Kurfürsten waren wahlberechtigt und wählten mit der Mehrheit ihrer Stimmen im Bartholomäusdom in Frankfurt am Main den neuen König. Die Besetzung des Kollegiums (Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, Pfalzgraf bei Rhein, König von Böhmen, Kurfürst von Sachsen, Kurfürst von Brandenburg) zeigt eine deutliche Ausgewogenheit zwischen den Territorien entlang der Schlagader des Reiches am Rhein und den nördlichen sowie östlichen Territorien. Hauptziel der durch Kaiser Karl IV. aus dem Hause Lothringen veranlaßten Urkunde war es, die Wahl von Gegenkönigen und Kämpfe um die Thronfolge zu verhindern.
Mit leichten Veränderungen (Erweiterung des Kurkollegiums auf 9 Kurfürsten) galt die Goldene Bulle bis zum Ende des Reiches im Jahre 1806. Zur Goldenen Bulle findet zur Zeit in Frankfurt am Main die Ausstellung "Die Kaisermacher" statt.