Mittwoch, Oktober 04, 2006

Des Reiches Grundgesetz


Im Jahre 1356 - also vor 650 Jahren - wurde auf den Hoftagen von Nürnberg und Metz die Goldene Bulle verkündet. Diese war das wichtigste Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In ihr wurden die Verfahren und Grundsätze für die Wahl des römisch-deutschen Königs niedergeschrieben: Einzig die 7 Kurfürsten waren wahlberechtigt und wählten mit der Mehrheit ihrer Stimmen im Bartholomäusdom in Frankfurt am Main den neuen König. Die Besetzung des Kollegiums (Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, Pfalzgraf bei Rhein, König von Böhmen, Kurfürst von Sachsen, Kurfürst von Brandenburg) zeigt eine deutliche Ausgewogenheit zwischen den Territorien entlang der Schlagader des Reiches am Rhein und den nördlichen sowie östlichen Territorien. Hauptziel der durch Kaiser Karl IV. aus dem Hause Lothringen veranlaßten Urkunde war es, die Wahl von Gegenkönigen und Kämpfe um die Thronfolge zu verhindern.
Mit leichten Veränderungen (Erweiterung des Kurkollegiums auf 9 Kurfürsten) galt die Goldene Bulle bis zum Ende des Reiches im Jahre 1806. Zur Goldenen Bulle findet zur Zeit in Frankfurt am Main die Ausstellung "Die Kaisermacher" statt.

1 Comments:

Blogger Lionscate said...

Ich erinnere mich an den Abschnitt im Geschichtsunterricht..., das war besagter Lehrer aus Aachen - ein offensichtlich fähiger Pädagoge. Allerdings fällt mir auch nichts weiteres zu dem Thema ein... ;o)
Aber ich dachte in diesem Zusammenhang an ein C64-Strategiespiel aus meiner Kindheit: Es hieß "Kaiser" und man hatte grob gesehen das Ziel, Kaiser zu werden... ;o) Man fing an mit kleinen Ländereien und versuchte durch geschickte Wirtschafts- und Kriegspolitik sein Reich zu vergrößern. Als ich das erste Mal als König kurz davor war, zum Kaiser gekrönt zu werden, bin ich vorher gestorben... :o/ Ich hatte die derzeitige Lebenserwartung nicht auf dem Plan gehabt... ;o)

10:18 PM  

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